Aufzucht und Haltung von Jungtieren der Gattungen Testudo marginata (Breitrandschildkröte), Testudo hermanni (griechische Landschildkröte), Testudo graeca (maurische Landschildkröte) und Agrionemys horsfieldi (Vierzehen-Landschildkröte)

Terrarium:

für 2 bis 5 Nachzuchten bis 100g Körpergewicht genügt eine Behälter-größe von 60 x 60 cm.

Bodensubstrat: Rindenhumus (kein Rindenmulch), grober runder Sand, Lehm oder ungedüngte Gartenerde.

Eine Bodenheizung ist nicht unbedingt erforderlich. Als Wärmequelle und Beleuchtung hat sich eine 60W Reflektorbirne bewährt, welche im Abstand von ca. 30 cm zu den Tieren angebracht ist. Eine flache Wasserschale (z.B. Untertasse) mit frischem Wasser sollte geboten werden. Als Versteckmöglichkeit haben sich bei mir Zweige von Fichten, Tannen etc. bewährt.

Freiland:

Im Sommer sollte den Tieren ein Aufenthalt im Freien geboten werden, sofern die Temperaturen über der 18°C-Marke liegen. Der Standort sollte möglichst sonnig liegen, aber auch für Schattenplätze ist zu sorgen.

Futter:

Alle Salate und Gemüse aus dem Garten, Löwenzahn, Spitz- und Breitwegerich, Klee, Ampfer, Gänseblumen und andere Wiesenkräuter, welche auf unbehandelten Naturwiesen zu finden sind. Nicht vom Straßenrand nehmen! Bei gekauften Salaten und Gemüse waschen nicht vergessen. Auf Kopfsalat bzw. Delikatessalat gänzlich verzichten.

Trockenfutter nur in Wasser eingeweicht füttern!

Obst und Gemüse:

nur mit Bedacht füttern!

Erdbeeren, Himbeeren, Apfel, Birnen, Pfirsich und Bananen. Kohl und dessen Blätter, Möhren (leicht gekocht oder gerieben), Tomaten, Kartoffeln gekocht, Reis gekocht, Kohlrabi und dessen Blätter, Rettichblätter etc.

Kalk und Vitamine:

Korvimin ZVT, Vitakalk oder zerriebene Sepiaschale regelmäßig übers Futter streuen.

UV-Bestrahlung:

z.B. mit Osram Ultra Vita Lux 300ws aus ca. 1m Abstand zu den Tieren 2mal wöchentlich 10 Minuten. Bestrahlung während des Freilandaufenthalts nicht notwendig.

Baden:

Alle 4 Wochen in 2 bis 3cm hohen und ca. 20°-25°C warmen Wasser. (außer Agrionemys horsfieldi)

Krankheiten:

Öfter auf Verletzungen des Panzers und der Gliedmaßen achten. Die Augen kontrollieren, diese sollten stets klar und offen sein. Überprüfen Sie, ob die Nase trocken ist und das Tier beim Atmen keine Geräusche macht. Auch sollte auf ein verändertes Gesamtverhalten der Tiere geachtet werden.

 

Die erworbenen Tiere müssen bei der für Sie zuständigen Naturschutzbehörde (Landratsamt) angemeldet werden.